Beim Warmnieten werden thermoplastische Kunststoffe an einzelnen Stellen erhitzt und genietet.
Eines der Bauteile besteht hierbei aus Kunststoff, das andere kann aus beliebigem Material sein und wird zunächst lose auf das Kunststoffteil gesteckt. Die Nietspitze wird auf die erforderliche Temperatur erwärmt und formt dann den Kunststoffniet um. Nach dem Erkalten entsteht so eine formschlüssige Verbindung.
WARMNIETVORRICHTUNGEN
Die Warmnietvorrichtungen werden der Geometrie der Bauteile angepasst, denn die Nietspitzen können in verschiedenen Höhen und Winkeln angebracht werden. Die Nietrichtung kann sowohl von oben als auch von unten sein. Auch für sehr eng aneinander liegende Nietpunkte haben wir Lösungen. Durch bauteilspezifische Wechselvorrichtungen können verschiedene Produkte mit minimalem Rüstaufwand auf derselben Anlage produziert werden.
HOCHSTROM-PRINZIP UND HEIZPATRONEN-PRINZIP
Auch die Nieten selbst können in verschiedenen Geometrien (zum Beispiel rund, oval, rechteckig oder abgewinkelt) und in unterschiedlichen Größen realisiert werden.
Das Hochstrom-Prinzip
Ein angeschlossenes Netzgerät versorgt die Nietspitze direkt mit Strom. Dadurch ergibt sich eine sehr kurze Aufheizzeit von nur zwei Sekunden. Da nur die Spitze aufgeheizt wird, ist dieses System sehr effizient.
Das Heizpatronen-Prinzip
Heizpatronen in der Nietspitze erzeugen die Wärme bei diesem Prinzip. Es ist insbesondere bei einer großen Anzahl an Nietspitzen geeignet.
So stellt Hans von der Heyde eine hohe Qualität beider Verfahren sicher:
- Die Nietspitze wird durch einen Pneumatikzylinder zugestellt. Höhentoleranzen im Bauteil können so ausgeglichen werden.
- Ein lineares Messsystem mit einer Wiederholgenauigkeit von 0,1 mm überwacht den Nietprozess.
- Die Anfangshöhe der Nietspitze kann für den Prozess über Parameter eingestellt werden. So überwachen wir, ob der Nietdom vorhanden ist oder nicht.
- Es kann selbst ausgewählt werden, ob das Abschaltkriterium für den Prozess die Nietdauer oder der Nietweg sein soll.
- Rasche Abkühlung der Nietspitze am Ende des Prozesses durch eine Luftspülung.